23. Februar 2021 – 30 Jahre IPA-Landesgruppe Sachsen

30 Jahre International Police Association (IPA) im Freistaat Sachsen sind eng verbunden mit der Wiedervereinigung – ja, wurden durch diese erst möglich. Schon kurze Zeit nach dem Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten hatten sich auch fünf neue Landesgruppen gegründet. So am 23. Februar 1991 die Landesgruppe Sachsen und in deren Folge im gleichen Jahr die Verbindungsstellen:

Vogtland,

Görlitz / Niederschlesien,

Chemnitz,

Stollberg / Aue,

Freiberg,

Grimma / Döbeln,

Annaberg / Oberes Erzgebirge und

Dresden.

1992 folgten dann Leipzig, Zwickau und Bautzen / Westlausitz. Komplett waren wir durch die Gründungen der Verbindungsstellen Meißen 1994 und Torgau / Bad Düben 2001.

Grund genug für uns, 30 Jahre IPA in Sachsen zu feiern. Nun ja, mit dem Feiern müssen wir wohl noch ein Stück warten. So wollen wir mit allen, die die Zeit erlebt haben und mitgestalten konnten ein wenig zurückdenken. Für IPA-Freundinnen und Freunde, die dies nicht könne, mag die kurze Geschichte ein paar interessante Einblicke in diese Zeit geben.

Eins war so und ist auch jetzt so  – unser Leitspruch der IPA, 

servo per amikeco – dienen durch Freundschaft,

lebt in uns.

Am 23. Februar 1991 wurde in der damaligen Bezirkspolizeidirektion Chemnitz, als letzte in den neuen Bundesländern, die IPA-Landesgruppe Sachsen gegründet. Aus den unterschiedlichsten Bereichen waren Anträge von Polizeibediensteten eingegangen, die alle schon durch Kontakte mit Kollegen aus den Altbundesländern mehr oder weniger mit dem IPA-Gedanken konfrontiert oder auch schon vertraut gemacht worden waren.

So sah die Polizeiführung der DDR im April 1990 noch eine Anweisung erforderlich, vorerst Aktivitäten der IPA nicht zu unterstützen, bis eine eigene Sektion geründet wird – heute wissen wir alle, das hatte sich ganz schnell überholt.

Es war eigentlich erstaunlich, dass so kurze Zeit nach der „Wende“ ein großes Interesse an einer Vereinstätigkeit vorhanden war. Vielleicht war es Neugier oder ganz einfach der Drang, endlich auch mittendrin zu stehen, alles miterleben zu können, was bis dahin reglementiert oder gar verboten gewesen war?

Den in der IPA-Arbeit noch unerfahrenen Kollegen standen IPA-Freunde aus Hof und Bayreuth zur Seite und haben ihnen gezeigt, wie IPA gelebt wird.  Höhepunkt der Entwicklungsphase der IPA im Freistaat Sachsen war zweifelsohne die Gründungsveranstaltung, an der der gesamte Geschäftsführende Bundesvorstand teilnahm.

99 stimmberechtigte Gründungsmitglieder wählten dabei die nachstehenden IPA-Freunde in den geschäftsführenden Landesgruppenvorstand: Reinhold Gebhardt als Leiter, Udo Göckeritz und Andreas Todt als Sekretäre und Henry Wuth als Schatzmeister.

Große Unterstützung in der Vorbereitungszeit gab der Generalsekretär der IPA-Deutsche Sektion e.V., Dieter Freesemann. Seine Energie und sein Engagement haben bei den sächsischen IPA-Freunden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Einer der wichtigsten Gedanken der Eröffnungsrede des Präsidenten der IPA-Deutsche Sektion e.V. war der, dass es jetzt gilt, das „servo per amikeco”, das „Dienen durch Freundschaft” auch zu leben.

 

 

 

 

 

 

Das Schlusslicht unter den Landesgruppen bildete also am 23.02.1991 der Freistaat Sachsen in Chemnitz. Und dort konnte auch Generalsekretär Dieter Freesemann in seiner prägnanten Art kurz und bündig an den damaligen Präsidenten der Deutschen Sektion e. V. berichten: „Herr Präsident, mit der Gründung der Landesgruppe Sachsen ist die Wiedervereinigung Deutschlands auch in der IPA vollzogen.“

 

Heute, nach 30 Jahren haben wir 10 Landesdelegiertentage erfolgreich durchführen können, zu denen der Souverän – die Delegierten – über die geleistete Arbeit kritisch befand und arbeitsfähige Vorstände gewählt wurden. Wir sind heute noch stolz darauf, dass aus unseren sächsischen Reihen, IPA-Freund Udo Göckeritz die IPA Deutsche Sektion e.V.  von 2005 – 2011 als Präsident geprägt hat. Nach erfolgreicher Tätigkeit von 1991 – 2003 als Landegruppenleiter haben wir ihn nicht ohne Grund mit dem Titel „Ehrenvorsitzenden der Landesgruppe Sachsen“ ausgezeichnet.

Heute können wir auf eine bewegte Geschichte der noch jungen Landesgruppe zurückblicken. Was 1991 mit 99 Mitgliedern begann, haben wir jetzt auf einen Stand von fast 1.350 Mitgliedern gebracht. Eine enorme Steigerung, insbesondere in den Jahren bis 2004. Wenn wir heute von einer relativ stabilen Mitgliederzahl sprechen, wissen wir auch, dass noch Potenzial für ein weiteres Wachsen vorhanden ist.

Leider konnten wir auch die Auflösung der jüngsten Verbindungsstellen Meißen und Torgau / Bad Düben nicht verhindern. Wir sind in unserer Organisation vielen Einflüssen ausgesetzt, so der sich z. B. ändernde Aufbauorganisation der Polizei Sachsen und auch immer mehr, IPA-Freundinnen – und Freunde für eine Vorstandstätigkeit zu gewinnen und zu halten.

Dies alles ist uns Ansporn, die IPA-Arbeit in Sachsen weiter zu aktivieren. Dazu brauchen wir neben Ideen, Initiativen und IPA-Freundinnen und – Freunden auch starke Partner – hier in erster Linie die sächsische Polizei!

Lasst uns zumindest “virtuell” das Glas erheben – auf uns alle, liebe IPA-Freundinnen und -Freunde – denn WIR sind die Landesgruppe Sachsen!

Euer

Michael Schulz

Landesgruppenleiter